Samstag, 23. Juni 2012

Europas Geopolitik schadet Österreichs Interessen und Europas Engergiesicherheit

Bildquelle Wikimedia
Nun wissen wir: „South Stream“ wird in Norditalien enden und Wien als europäische Gashandelsmetropole ist ein so schlechtes Märchen wie Oettingers English.

Der Konzern Gazprom hat im Zusammenhang mit der Pipeline South Stream Österreich offenbar abgeschrieben, ein Anschluss an zum Hub im österreichischen Baumgarten ist an den bornierten geopolitischen Interessen Europas gescheitert, welche glaubten Russland mit dem Projekt Nabucco umgehen zu können. Freilich hatten sich die Europäer die Rechnung ohn Wirt gemacht. Die vermeintlichen alternativen Gaslieferanten bis zum Kaspischen Meer liefern nun mittlerweile fleißig nach China und sind an Lieferverträgen mit Europa wenig interessiert. Die Türkei kooperiert mittlerweile ebenfalls besser mit den russischen Plänen als mit denen Brüssels.

Oettingers Phrasen. Europas Energiekommissar Oettingers Erklärungen zu dem Versagen der EU-Gaspolitik sind inhaltsleere Phrasen: "Wien ist die Drehscheibe Europas im Gasgeschäft" ist nur eine an die österreichischen Medien gerichtete Leermeldung, das reale Scheitern macht sich zwischen den Zeilen deutlich: "Über welche Leitung das Gas komme, sei sekundär. Es gehe um entsprechende Gasmengen und sichere, nötigenfalls einklagbare Verträge", zitiert der Standard.

Nabucco-South-Stream. Ein Hybridprojekt Nabucco-South-Stream wäre für die EU allemal besser gewesen, als an politischen Vorgaben bei der Umsetzung der Nabucco-Initiative zu scheitern. South Stream ist eine geplante russisch-italienische Erdgas-Pipeline, die unter anderem auf dem Grund des Schwarzen Meeres verlaufen und dabei die russische Hafenstadt Noworossijsk mit der bulgarischen Stadt Warna verbinden soll. South Stream gilt in Brüssels Augen als ein Konkurrenzprojekt für die geplante Nabucco-Pipeline, die – vom kaspischen Raum her kommend – russisches Territorium umgehen soll. Fakt ist nun einmal aber, dass auch die Türkei als Partner abhanden gekommen ist. angesichts der populistischen EU-Türkei-Politik, keine sehr überraschende Überraschung.

Scherbenhaufen. Nun steht man nicht nur mit dem Nabucco-Projekt vor einem Scherbenhaufen, dessen wichtigste Vertragspartner das Projekt bereits aufgegeben haben, nein man steht auch bei South-Stream auf der Leitung. Russland hatte eine 50-Prozent-Beteiligung an der OMV-dominierten Gasbörse CEGH (Central European Gas Hub GmbH) gefordert, die Einfluss auf Nabucco geschaffen hätte, was von der EU-Kommission und einer glanzlos agierenden österreichische Regierung verhindert worden ist.

Geopolitik aus dem Kalten Krieg.  Laut Alexander Medwedew, Vizechef von Gazprom und Generaldirektor des Unternehmens GazpromExport - so meldet RIA Novosti -  habe der russische Konzern seinen Wunsch, sich am Hub zu beteiligen, niemals verhehlt. „Wir sind uns dessen bewusst, dass die Liquidität dieses Hubs von uns abhängt“, betonte Medwedew. Eine Gazprom-Beteiligung an der Central European Gas Hub GmbH (CEGH) wäre auch im Interesse der europäischen Gazprom-Partner gewesen.

Österreich als Verlierer. Nun wissen wir:  „South Stream“ wird in Norditalien enden und Wien als europäische Gashandelsmetropole ist ein so schlechtes Märchen wie Oettingers English.

[Faires Europa.] LINK ➨