Sonntag, 18. Mai 2014

[ #Demokratie ] Demokratie-Barometer

Österreich rangiert erst in der zweiten Hälfte ausgewählter 30 Demokratien.  Die nordischen Staaten liegen auch hier an der Spitze des Rankings. 

Das Democracy Barometer ist ein neuer Demokratieindex. Es versucht, die konzeptionellen und methodologischen Schwächen bisheriger Demokratiemasse zu überwinden, um so die feinen Unterschiede in der Qualität von etablierten Demokratien messen und analysieren zu können. Das Projekt hat ein Instrument entwickelt, mit dem es untersuchen kann, wie demokratisch 30 etablierte Demokratien sind und welche feinen Unterschiede es zwischen ihnen gibt. Somit wird ein Vergleich zwischen Demokratien sowie und eine kritische Beobachtung der Entwicklung der Demokratie in diesen Ländern im Verlauf der Zeit ermöglicht. Da Demokratie ein kontinuierlicher Prozess ist, ist letzteres von hoher Bedeutung.

Die 30 Demokratien im Vergleich. Australien Belgien Costa Rica Deutschland Dänemark Finnland Frankreich Island Irland Italien Japan Kanada Luxemburg Malta Niederlande Neuseeland Norwegen Österreich Polen Portugal Slowenien Südafrika Spanien Schweden Schweiz Tschechische Republik Ungarn Vereinigtes Königreich Vereinigte Staaten Zypern

Demokratieindex. Bisherige Demokratieindizes basieren mehrheitlich auf minimalistischen Demokratieentwürfen. Damit lassen sich zwar durchaus demokratische von nicht-demokratischen Regimen unterscheiden. Für die Bestimmung feiner Unterschiede hinsichtlich der Demokratiequalität eines Landes muss das Phänomen 'Demokratie' allerdings möglichst in seiner ganzen Komplexität erfasst werden.

Der Democracy Barometer löst sich deshalb von rein minimalistischen Demokratievorstellungen und basiert auf einer Demokratiekonzeption mittlerer Reichweite. Er verbindet Elemente des liberalen und des partizipatorischen Modells und beleuchtet somit den Gegenstand Demokratie gleichzeitig aus unterschiedlichen Perspektiven.

Durch eine systematische und schrittweise Deduktion werden die zentralen Elemente einer Demokratie bestimmt und transparent gemessen. Ausgangspunkt bildet die Prämisse, dass demokratische Systeme eine Balance zwischen den interdependenten Werten 'Freiheit' und 'Gleichheit' herzustellen versuchen und sich dazu einem dritten demokratieinhärenten Prinzip bedienen: Kontrolle. Diese drei demokratischen Grundprinzipien und damit die Qualität der Demokratie werden durch die Erfüllung von neun Funktionen sichergestellt. Dieser Erfüllungsgrad wird anhand verschiedener Komponenten bestimmt, die ihrerseits durch Subkomponenten und geeignete Indikatoren gemessen werden. Die Auswahl der Indikatoren, die Bestimmung der Messniveaus und die Art der Aggregierung der Daten beruhen auf ausgewiesenen theoretischen Überlegungen und empirischen Tests.

NCCR Democracy. Das im NCCR (National Center of Competence in Research) Democracy angesiedelte und vom Schweizerischen Nationalfonds (SNF) finanzierte Projekt “Demokratiebarometer” vereinigt Wissenschaftler von der Universität Zürich (UZH) und des Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB). In Phase II des NCCR Democracy konzentriert sich das Projekt darauf, die Unterschiede in der Qualität von Demokratie zu erklären, sowie auf die Frage, welche Auswirkungen diese Unterschiede auf Politik und Gesellschaft haben.

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