Die Ökonomiesierung des Studiums auf dem Reißbrett versagt ganz offensichtlich.
Der Begriff Bologna-Prozess bezeichnet ein politisches Vorhaben zur Schaffung eines einheitlichen Europäischen Hochschulraums bis zum Jahr 2010. Er beruht auf einer 1999 von 29 europäischen Bildungsministern im italienischen Bologna unterzeichneten, völkerrechtlich nicht bindenden Bologna-Erklärung. Der Bologna-Prozess sah unter anderem die Schaffung eines zweistufigen Systems von Studienabschlüssen (konsekutive Studiengänge, undergraduate / graduate) vor, in Deutschland und Österreich wurde dis als Bakkalaureus/Bachelor und Magister/Master umgesetzt). In Österreich sind die Studiengänge weitgehend auf die Bologna-Struktur umgestellt. Die Umsetzung zielte auch auf die Studienzeitverkürzung. In Deutschland wie auch in Österreich entzündete sich heftiger Protest gegen die Arbeitsbelastung und die Verschulung der Studiengänge.
Geschlechtertrennung. Aus den österreichischen Erfahrungen weiß man, dass das System die Frauen im Studium benachteiligt: Im Studienjahr 2004/04 ließen 85,1 % der männlichen Bachelorabsolventen dem Abschluss ein masterstudium folgen. Bei den Freuen subnd es aber nur 76,4 Prozent.
Jeder Dritte bricht ab. Nun kommt eine Hiobs-Meldung aus Deutschland, welche die Vermutung nahelegt, dass der Bologna-Prozess gescheitert ist und die Umstellung des europäischen Hochschulsystems auf eine "Berufsschule" einen enormen Verschleiß an Humanressourcen bedeutet. Im Bachelorstudium haben von hundert deutschen Studienanfängern der Jahrgänge 2006/2007 insgesamt 28 ihr Studium erfolglos abgebrochen. Dies geht aus einer HIS-Studie (Hochschul-Informations-System GmbH) hervor, welche eben im vierteljährlich erscheinenden HIS:Magazin veröffentlicht wurde.
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HIS:Magazin - Von den Schwierigkeiten des Übergangs – Studienabbruch im Bachelorstudium
The Bologna Process - Towards the European Higher Education Area
Statistik Austria: Über 80 Prozent der Bachelorabsolventinnen und -absolventen beginnen ein Masterstudium
3.8.12 [Letzte Aktualisierung 3.8.12] Das Vorarlberger
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